Mitte der 1950er Jahre hatte Bürgermeister Müller den Fotografen Prudlo aus Neckarelz beauftragt, mit seiner 16mm Kamera das Geschehen im Dorf in einem Film festzuhalten. Daraus ist ein in zwei Teilen gedrehter Film entstanden. Teil 1 26 Minuten vertont, Teil 2 45 Minuten.
Zu sehen ist u. a.: Wahl u. Verpflichtung des Gemeinderates 1958, Bau der Turn- und Festhalle mit Einweihung, Kirchgang in der Ev. Bergkirche, Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“, Deutscher Meister im Tauziehen, Bau der Möbelfabrik Veigel, Hochzeit in der Kath. Kirche, Trauung in der Bergkirche, Heinsheimer Schloss mit neuem Restaurant, Dorfschmiede Herold, Wagnerei Bräcklein, Kamm-Macher Deigner, Bäume pflanzen auf dem jüdischen Friedhof, neue Glocke für die Bergkirche etc.
Die Synagoge Heinsheim
Die Synagoge Heinsheim ist eine 1796 errichtete Synagoge in Heinsheim, einem Ortsteil von Bad Rappenau. 1938 gab die jüdische Gemeinde die Nutzung als Synagoge auf und verkaufte das Gebäude an einen Landwirt. Der Freundeskreis Ehemalige Synagoge e. V. wurde 2012 gegründet und konnte 2013 das alte Synagogengebäude erwerben. Es ist ein lebendiger Ort entstanden, der Erinnerung, Dialog und Kultur einen Raum gibt.
Durch den Erhalt des ortsbildprägenden Denkmals „Synagoge Heinsheim“, aber auch durch einen Ausstellungsteil und gezielte Veranstaltungen, soll die Erinnerung an die Vergangenheit wachgehalten werden.
Stadtarchiv Bad Rappenau
Das Stadtarchiv ist die zentrale Dokumentationsstelle für die Geschichte der Stadt Bad Rappenau. Es ist das „Gedächtnis der Verwaltung“. Daneben werden Dokumente zur Ortsgeschichte gesammelt: Nachlässe, Zeitungen, Zeitschriften, Videos, Fotos und Plakate. In der Archivbibliothek wird die Literatur zur Geschichte der Stadt und ihrer Ortsteile aufbewahrt.
Sechs besondere religiöse Anziehungspunkte sind das Ziel des Ausflugs nach Heinsheim.
Die Teilnehmer:innen starten mit dem Shuttlebus am Kurhaus in Bad Rappenau und beginnen die Tour am jüdischen Verbandsfriedhof in Heinsheim. Von dort geht es zum Parkplatz an der Bergkirche. Dort startet die Wandertour die zur Burg Ehrenberg mit der Schlosskapelle führt, weiter geht es zu Fuß ins Tal zur katholischen Kirche mit ihren schönen Schnitzereien. Mittagessen gibt es im Clubrestaurant des TSV direkt am Neckar. Frisch gestärkt geht es zur ehemaligen Synagoge Heinsheim, die aufwändig restauriert wurde. Dann geht es weiter in den Schlosspark mit der Schlosskapelle und auf dem „Stairway to Heaven“ schließlich erklimmen die Teilnehmer:innen die 118 Stufen zur Bergkirche, eine der ältesten Landeskirchen in Süddeutschland. Von hier geht es mit dem Shuttlebus zurück nach Bad Rappenau.
Der Tagesausflug dauert etwa sechs Stunden, der Rundwanderweg hat eine Länge von etwa vier Kilometern.
Diese Veranstaltung stellt das besondere Brüderverhältnis zwischen Isaak und Ismael in den Mittelpunkt. Diese zentrale biblische und koranische Erzählung wird aus jüdischer, christlicher und muslimischer Perspektive beleuchtet. Hervorgehoben wird dabei auch die Geschichte von Hagar und Ismael, die nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition eine Rolle spielt, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der islamischen Überlieferung ist.
Hagar, Abraham und Ismael gelten in der islamischen Tradition als Erzeltern vieler nordarabischer Stämme, aus denen später der Prophet Muhammed hervorgeht.
Dieser Abend in Heinsheim soll eine Gelegenheit bieten, die Konsequenzen dieser Geschichte für das Verhältnis zwischen Juden, Christen und Muslimen zu ergründen und zu diskutieren.
Die Entstehungsgeschichte des Synagogenbaus
Während des Babylonischen Exils versammelten sich die yehudäischen Gefangenen in multifunktionalen, so genannten "Häusern des Zusammenkommens". Hieraus entstanden später die Synagogen, deren Bauweise sich jedoch erst allmählich an den vorausgegangenen israelitischen Heiligtümern orientierte und deren bauliche Struktur schließlich übernahm. Der Vortag geht diesem Entwicklungsweg nach.
Dr. Michael Rosenkranz (1948): Mitglied der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen und Beauftragter für den interreligiösen Dialog; Vortragsreferent, Autor von Artikeln und Leiter von Seminaren zu jüdischen Themen.
Konzert mit dem Duo Lemaitre, Tübingen
Klezmer, Swing und Jazz sind in dem abwechslungsreichen Programm des "Duo Lemaitre" zu hören: Ansgar Schwarzer (Geige) und Benjamin Geggus (Gitarre, Gesang) unterhalten mit Jazz-Standards, Blues-Balladen, rockigen Songs und Klezmer-Musik in eigenen Arrangements und Improvisation; als Gast bei diesem Konzert dabei: Matthias Schwarzer (Querflöte).
„Musik aus alter und neuer Zeit“ steht auf dem Programm des Musikensembles der VHS Heilbronn unter der Leitung von Matthias Schwarzer in der Bergkirche in Heinsheim. Das mit Streichern, Bläsern, Gitarre und Klavier besetzte Ensemble spannt den Bogen von barocker Musik von Händel und Telemann bis zu modernen Stücken wie Aaron Coplands „Rodeo“, Tango und Czardasz oder auch Klezmer-Tänzen aus dem Musical Anatevka.
Sommergefühle sind etwas Schönes. Wärme, Leichtigkeit, Liebe, Feiern, Fernweh .... sie drücken sich in vielen Liedern aus, und in vielen Sprachen.
Peter Trunzer wird deutsche (ja, auch Schlager), englische, französische und italienische Songs zum Besten geben. Nicht immer originalgetreu, sondern auf seine ganz eigene, manchmal eigenwillige Art.
Mitsingen ist möglich und erwünscht.! Bei schönem Wetter auf dem Vorplatz der Synagoge.
Die zweite Sitzung der Veranstaltungsreihe ist dem Thema 'Begegnungen der drei Buchreligionen' gewidmet. An diesem Abend konzentriert man sich auf die tiefgreifenden historischen und kulturellen Begegnungen und „Vergegnungen“ (Martin Bubers Begriff für misslungene Begegnungen) zwischen dem Judentum, Christentum und Islam, die als die drei großen Buchreligionen bekannt sind.
Die Diskussion wird sich auf die vielfältigen Wege konzentrieren, auf denen diese Religionen im Laufe der Geschichte miteinander in Berührung gekommen sind, sei es durch Konflikte, Handel, Wissenschaft oder Philosophie. Betrachtet werden auch die historischen Verflechtungen und gegenseitigen Einflüsse, die das Verhältnis zwischen Juden, Christen und Muslimen bis heute prägen.
Eine Kurzfilmwanderung auf dem Jakobsweg durch Bad Rappenau.
Gezeigt werden Filme und Bilder von Bad Rappenau aus verschiedenen Blickwinkeln auf ungewöhnlichen Projektionsflächen. Zusammen mit einem Projektionsteam gehen die Teilnehmer:innen von Wand zu Wand. Dabei werden Kirchen zu Kinosälen und Hauswände zu Leinwänden.
Musikalischer Vortrag von Dr. Matthias Schwarzer
Seit biblischen Zeiten haben die Juden Musik gemacht. Nicht nur, um die Mauern von Jericho zum Einstürzen zu bringen und mit ritueller Bedeutung, sondern auch zum Freude bringenden Selbstzweck - vor allem aber zur Identitätssicherung zu Zeiten der Pogrome. Wie dies in der Bewegung des Chassidismus einem Höhepunkt zustrebt, welche reformatorischen Bewegungen die jüdische geistliche Musik im 19. Jahrhundert anstrebte und was der Klezmer ist, veranschaulicht dieser Vortrag des Musikwissenschaftlers Dr. Matthias Schwarzer in der Heinsheimer ehemaligen Synagoge mit Quellentexten und zahlreichen Musikbeispielen.
Die vier Musiker von 3Klang interpretieren Lieder aus dem ursprünglichen Spirituals- und Gospelpool, sowie moderne Songs mit Tiefgang auf ihre ganz besondere Art und Weise. Die Zuhörer erwartet ein breites Spektrum an sängerischer Auslese, da jedes Mitglied von 3Klang mit einer unverwechselbaren Stimme ausgestattet ist. Aber nicht nur solistisch sind sie stark, sondern auch die vielstimmigen Chorstellen sind ein Genuss.
Die evangelische Bergkirche im Bad Rappenauer Ortsteil Heinsheim ist ein im 10. Jahrhundert erstmals erwähntes Sakralgebäude, das weithin sichtbar auf einem Höhenzug oberhalb des im Neckartal gelegenen Ortes liegt. In der Kirche befinden sich mehrere historische Grabdenkmale der Herren von Ehrenberg. Die dem Hl. Hilarius geweihte Kirche ist jedoch vermutlich bereits im 7. oder 8. Jahrhundert entstanden und damit eine der ältesten Landkirchen in Südwestdeutschland. Archäologische Funde (Reste von Inschriftensteinen und Scherben) bezeugen die Nutzung des Kirchbergs bereits zur Zeit der Römer und dann wieder ab dem 7./8. Jahrhundert.