Während der rund einstündigen Führung „Klassik & Gotik im Kreuzgang“ tauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die faszinierende Geschichte der Ritterstiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen im Tal ein.
Katholische Ritterstiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen im Tal
In Bad Wimpfen im Tal, auf dem Fundament einer ehemaligen Römerstadt mit Kastell, steht die Katholische Ritterstiftskirche St. Peter mit dem ehemaligen Kloster. Sie ist ein Meisterwerk der Kirchenarchitektur und eine der bedeutendsten Kirchen Süddeutschlands. Der Kreuzgang des ehemaligen Benediktinerklosters wird von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg als „ein wegweisendes Ensemble neckarschwäbischer Gotik“ bezeichnet und gilt als einer der schönsten und besterhaltenen im Land. Der heutige Bau ist aus dem 10. Jahrhundert (romanisches Westwerk) und ab dem 13. Jahrhundert (gotisches Langhaus und Chor).
Die Ritterstiftskirche St. Peter ist im Sommer von 08:00 bis 19:00 Uhr sowie im Winter von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Gottesdienst findet in der Regel freitags um 9:00 Uhr und sonntags um 10:00 Uhr statt.
Der hochgotische Kreuzgang ist ab Ostern bis Mitte Oktober jeweils Dienstag bis Freitag sowie sonn- und feiertags von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene liegt bei 1,50 Euro, Schülerinnen und Schüler sowie Studierende zahlen 0,50 Euro.
Auch in diesem Jahr findet die Veranstaltungsreihe „Musik am Abend“ in der Evangelischen Stadtkirche statt. Die Veranstaltungen werden von einigen liturgischen oder freien Wortteilen umrahmt. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Finanzierung der Reihe wird herzlich gebeten.
Eine der bedeutendsten Orgeln Süddeutschlands
In der öffentlichen Orgelführung können interessierte Besucherinnen und Besucher den Organisten begleiten und eine der bedeutendsten Orgeln Süddeutschlands kennenlernen. Die Johann Adam Ehrlich Orgel aus dem Jahre 1748 ist das musikalische Herzstück der Evangelischen Stadtkirche. Während der rund 45-minütigen Führung erfährt man nicht nur wie die „Königin der Instrumente“ funktioniert, sondern auch das ein oder andere interessante und kuriose Detail – Aha -Erlebnisse und Einblicke in einige Highlights europäischer Orgelmusik sind dabei inbegriffen.
Ein Wahrzeichen Bad Wimpfens
Die Evangelische Stadtkirche gehört mit ihren beiden schlanken Türmen und dem hohen Dach zu den Wahrzeichen Bad Wimpfens. Erstmalig urkundlich erwähnt wird die alte Marienkirche 1234. Bereits 1523 ist in der Kirche erstmals lutherisch gepredigt worden. Jeden Sonntag ertönt das Hauptstück der lutherischen Kirchenausstattung: die wundervolle Barockorgel, die von einem der bedeutendsten Orgelbauern Süddeutschlands, Johann Adam Ehrlich (1703-1784), im Jahre 1747/48 erbaut wurde. In den öffentlichen oder jederzeit buchbaren Führungen erfährt man mehr über ihre Geschichte.
Die Kirche ist täglich von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen nach dem Gottesdienst) zur Besichtigung und stillen Andacht geöffnet. Der Gottesdienst wird sonntags um 10:00 Uhr gefeiert, sofern nicht anders angekündigt.
Gesungen wird mit Gitarren- und Blockflötenbegleitung – Mitsängerinnen und Mitsänger sind herzlich willkommen.
„Maler Heinrich“
Von 1522 bis 1525, an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, ist Heinrich Vogtherr der Ältere in Wimpfen als „Maler Heinrich“ nachweisbar. Geboren 1490 in Dillingen an der Donau, wandte sich der Arztsohn schon früh der Kunst und Literatur zu und kam nach entsprechender Lehrzeit 1522 nach Wimpfen. Er schuf Kirchenlieder, verfasste religiöse und medizinische Traktate, die er zum Teil mit seinem Namen, gelegentlich auch in der lateinischen Form „Satrapitanus“ kennzeichnete und hinterließ ein umfangreiches Holzschnittwerk (Einblattdrucke, Buchillustrationen, Landkarten u. a.). Für die Reichsstadt Wimpfen machte er Vorschläge für eine Verbesserung der Stadtverteidigung und war damit vielleicht sogar verantwortlich für die Errichtung des Bollwerks. Mit Sicherheit ist er auch der Maler des großen Weltgerichts in der Stadtkirche. Seinem Leben und Werk widmet sich das diesjährige Sommerseminar des Vereins „Alt Wimpfen“.
Dr. Andreas Hensen, Leiter des Lobdengau-Museums in Ladenburg, spricht über Entwicklung und Bedeutung der Talstadt in römischer Zeit.
Cornelienkirche Bad Wimpfen im Tal
Die Cornelienkirche liegt am östlichen Stadtrand von Bad Wimpfen im Tal. 1476 wurde sie als Kirche "der lieben Jungfrau Maria" auf den Mauern eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Der heute noch gebräuchliche Name "Cornelienkirche" soll sich von der alten Römerstadt herleiten, die man angeblich "Cornelia" nannte. Heute ist die Cornelienkirche für die Gemeinde der evangelischen Stadtkirche ein Ort für besondere Gottesdienste, für Kirchenmusik und Kunstausstellungen geworden.
Nach der Gründung des Dominikanerklosters um 1269, wurde der Bau der gotischen Kirche Anfang des 14. Jahrhunderts vollendet. Der barocke Umbau erfolgte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seit der Säkularisierung des Klosters 1818 dient es als katholische Pfarrkirche. Das Klostergebäude und der Kreuzgang beherbergt heute das Hohenstaufen-Gymnasium und ist nicht öffentlich zugänglich. Im Inneren der ehemaligen Dominikanerkirche gibt es neben einem Wappenfries der Wohltäter, Grabsteine des Engelhardt von Weinsberg und der Anna von Ehrenberg (15. Jahrhundert), eine spätgotische Kreuzigungsgruppe, sowie eine Ehrlich-Orgel.
In den 1980er Jahren war die dem heiligen Nikolaus geweihte Kapelle der staufischen Königspfalz mit Unterstützung der Stadt Bad Wimpfen, den Kirchen und der Diözese Mainz vom Verein Alt Wimpfen zu einem Kirchenhistorischen Museum ausgebaut und am 15. April 1988 feierlich eröffnet worden – und entwickelte sich schnell zum meistbesuchten Wimpfener Museum.
Da aber inzwischen im Laufe der Zeit neue Exponate hinzukamen und eine Neuordnung erforderten, wurde die Coronazeit dazu genutzt, um die Ausstellung in einem der wichtigsten denkmalgeschützten Bauwerke der Stadt behutsam einzurichten.