Der Vortrag „Der Fleiner Veits-Altar: Bedeutung - Künstler – Stifter“ versucht, den heutigen Betrachter in die damalige Zeit zu versetzen – eine unruhige Zeit, in der sich viele Lebensbereiche veränderten. Diese Verunsicherung führte zu einer ausgeprägten Frömmigkeit, bei der Kunstwerke eine besondere Bedeutung zukam. Für die Entstehung des Fleiner Altars waren vor allem drei Personen verantwortlich und sollen deshalb im Zentrum der Betrachtung stehen: Der Heilige Veit, der Stifter und der Künstler.
Der Veit-Altar
Fast 500 Jahre alt ist der Altar in der Fleiner St. Veit Kirche. Um ihn herum hat sich seither viel verändert, so dass er wie ein Bote aus einer anderen Welt erscheint. Seine geschnitzten und gemalten Heiligenfiguren, Marterszenen, Stifterbilder und Ornamente bestaunen wir, ohne ihre ursprüngliche Bedeutung nachvollziehen zu können.
Ein Hochzeitsvertrag vom 23. April 1188 zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Alfons VIII. von Kastilien über die Verheiratung von Konrad II. und Berengaria ist die Grundlage für die erste urkundliche Erwähnung von Flein. Im Wappen führt die Gemeinde Flein den heiligen Veit. Da in evangelisch gewordenen Gemeinden nach der Reformation keine Heiligenbilder mehr in die Wappen aufgenommen wurden, kann man davon ausgehen, dass das Fleiner Ortswappen mit dem heiligen Veit bereits vor der Reformation in Gebrauch gewesen ist. Als Patron der Fleiner Kirche wird er erstmals 1430 erwähnt. Im Ort ist eine Straße nach ihm benannt, nur die besten Weine werden zu „St. Veit“ und seit neuerer Zeit führt die Fleiner Schule den Namen St.-Veit-Schule.