Mit bester Aussicht in Heilbronns Geschichte eintauchen: Die Teilnehmer:innen be-steigen den Hafenmarktturm und den Götzenturm. Dort erfahren sie nicht nur viel Wis-senswertes zu Heilbronn und seinen wichtigsten Türmen, sondern lernen die Stadt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennen.
Der Hafenmarktturm
Der Turm, aus einer 1290 erbauten Marienkirche des Franziskanerklosters entstan-den, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Geschichte Heilbronns. Nach der Auflösung des Klosters 1544 diente er als Schule und wurde 1727 nach dem Pfälzischen Erbfol-ge-krieg durch Spenden wiederaufgebaut. Ab 1800 beherbergte der Turm eine Schrotgie-ßerei und wurde 1932 mit einem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ausgestattet. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, erfolgte der Wieder-aufbau 1950/1951 mit Denkmälern für beide Weltkriege. Ein Glockenspiel wurde 1964 hinzu-gefügt, und nach Renovierungen 1986 wurde der Turm 2011 saniert und digita-lisiert. Neben den Epitaphen und Denkmälern beeindruckte mich besonders die Bilde-raus-stellung, die Heilbronn vor dem Krieg zeigt. Der Blick von der 33 Meter hohen Plattform ist beeindruckend und bietet eine großartige Perspektive auf die Stadt.
Kirchenführung mit kleinem Orgelkonzert
Mit Dekan Roland Rossnagel (Führung) und Michael Saum (Orgel)
St. Peter und Paul
Das Deutschordensmünster St. Peter und Paul liegt am Deutschhof in Heilbronn und ist eine katholische Kirche, die vom deutschen Orden erbaut wurde. St. Peter und Paul ist heute die Stadtpfarrkirche der Heilbronner Katholiken. Die erste Deutschordenskir-che wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Der Turmchor zeigt romanische und frühgoti-sche Bauelemente im Außenbereich und bedeutende sakrale Kunstelemente im In-nenbereich. Erweiterungen in Gotik und Renaissance folgten, doch gilt die barocke Umgestaltung zu Beginn des 18. Jahrhunderts als die bedeutendste.
Eröffnung mit einem Künstlergespräch jeweils 11:00 Uhr am ersten Sonntag im An-schluss an den Gottesdienst (Beginn 10:00 Uhr).
Öffnungszeiten: Samstage und Sonntage jeweils 11:00 bis 16:00 Uhr sowie nach tele-fonischer Vereinbarung 07131 81892 oder per Mail gemeindebuer-o.heilbronn.suedgemeinde@elkw.de
Ein Projekt der Evangelischen Christuskirche Südstraße 116, Heilbronn, mit Unterstüt-zung der Stadt Heilbronn, Kunst und Kirche e.V. Stuttgart und Kunstverein Heilbronn
Positionen der Gegenwartskunst
Die Heilbronner Christuskirche feiert ihren 60sten Geburtstag mit einem Ausstellungs-projekt. Sechs Künstler*innen sind eingeladen, sich mit ihrer Arbeit einzumischen.
Sechs Ausstellungen mit Positionen der Gegenwartskunst an sechsmal acht Tagen zwischen Frühjahr und Herbst.
Sechs Eröffnungen durch jeweils einen der beiden Ausstellungskurator:innen Johan-nes Koch, Kunstbeauftragter der Evang. Landeskirche Württemberg, und Matthia Löbke, Kunstverein Heilbronn.
Objekte aus zehn Jahrhunderten
Im Lapidarium der Stadt Heilbronn befinden sich rund 250 verschiedene Steinobjekte aus zehn Jahrhunderten. Es handelt sich um Grabplatten, Wappen- und Inschriften-steine sowie Bauschmuck unterschiedlicher Provenienz. Insbesondere das religiöse Leben wird durch diese Relikte abgebildet.
Die Bevölkerung ist eingeladen, die Zeugnisse sakraler Baukunst in Heilbronn zu ent-decken. Die Teilnehmer:innen erfahren mehr über die religiösen Hintergründe und die handwerkliche Leistung hinter den Stücken. Sie werden einigen Wasserspeiern der Kilianskirche hautnah begegnen und einiges über die Symbolik hinter diesen fratzen-haften Gestalten erfahren.
Zudem werden interessante Führungen angeboten:
Führung „Fenster“: 14:00 Uhr
Führung „Hochaltar“: 15:00 Uhr
Führung „Wasser“: 16:00 Uhr
Führung „Hauptorgel“: 17:00 Uhr
Hauptkirche und Wahrzeichen
Die Kilianskirche ist Hauptkirche und Wahrzeichen Heilbronns, Sitz des Regionalbi-schofs und des Dekans, tief verwurzelt im Bewusstsein der Heilbronner Stadtgesell-schaft. Die Kilianskirche ist prominenter Ort für regelmäßige Konzerte und musikali-sche Veranstaltungen. So findet hier bedeutende Kirchenmusik der Gesamtkirchen-gemeinde Heilbronn statt.
Die Kilianskirche ist eine Kirche der Kunstschätze, der Kirchengeschichte und einer vielfältigen protestantischen Spiritualität.
Viele nutzen die täglich geöffnete Kirche als Ort der Ruhe: zum Gebet, zum Entzünden einer Kerze, zur inneren Einkehr.
Ausstellung in der Burg Horkheim: Jupitergigantensäule, Synagoge im Wohnturm, Ernst Bader: sakrale Kunst
Dem Vergessen entrissen
• Die Reste einer Jupitergigantensäule aus dem 2. - 3. JH n. Chr. wurden bei Um-baumaßnahmen im Burghof entdeckt. Der Fund zeugt von einer reichen römischen Vergangenheit.
• Im 2. Stock des Turms der Burg Horkheim befand sich vom 17. - bis Mitte 19. Jahr-hundert eine Synagoge. Die mittelalterliche Burg war kurpfälzisches Lehen, dort konnten Juden als Schutzjuden leben, während sie im württembergischen Hork-heim nicht wohnen durften. Im Turm durften sie eine Synagoge einrichten. Hebräi-sche Inschriften zeigen hier noch die Spuren jüdischer Vergangenheit.
• Ernst Bader: Die Ausstellung zeigt Bilder des in Horkheim geborenen königlichen Hofdekorationsmalers Ernst Bader. In Heilbronn malte in verschiedene, Fabrikan-tenvillen, wie zum Beispiel der Weinvilla. Hier werden Ausschnitte aus seinen sak-ralen Bildern: “Der jüngste Tag.“ und das „Neue Jerusalem.“ gezeigt.
St. Michael seit 1992 Baudenkmal
Gegen Ende der 50er Jahre wurde die Kirche St. Michael unter der Leitung des Archi-tekten Hans Georg Reuter (Stuttgart) erbaut und am 10./11. Oktober 1959 vom dama-ligen Weihbischof Wilhelm Sedlmeier geweiht. Im Jahr 1970 wurde St. Michael von ihrer Muttergemeinde St. Peter und Paul in Heilbronn abgetrennt und selbständige Pfarrei. Die Errichtung verfügte der damalige Bischof von Rottenburg Dr. Carl Lei-precht.
Wegen ihres Originalitätswertes in der Sakralbaukunst des 20. Jahrhunderts (Kristall-form) wurde die katholische Kirche St. Michael 1992 zum Baudenkmal erklärt. 1996 und 1998 erfolgte eine umfassende Außen- und Innenrenovierung der Kirche. Bei ei-nem Vortrag in der Kirche wird kurz auf die Lage und Geschichte von St. Michael ein-gegangen. Anschließend werden die Besonderheiten des Gebäudes innen und au-ßen beschrieben und betrachtet.
Ein Highlight jagt das nächste bei der City Tour. Zum Beispiel besuchen die Teilneh-mer:innen die majestätische Kilianskirche. Stolz erhebt sie sich mit ihrem imposanten Westturm und ist ein wahres Juwel der Renaissance-Architektur. Der Deutschhof mit dem Deutschordensmünster St. Peter und Paul und das historische Rathaus, verziert mit der astronomischen Kunstuhr von Isaak Habrecht, erzählen von einer Zeit, in der Kunst und Wissenschaft sich auf faszinierende Weise vereinten.
Der Deutschhof
Der Deutschhof in Heilbronn, 1225 durch den Deutschen Orden gegründet, war ein eigenes Herrschaftsgebiet innerhalb der Reichsstadt. Die Gebäude des Kleinen Deutschhofs entstanden im 16. Jh. und wurden im 18. Jh. um den Großen Deutschhof erweitert. Nach der Säkularisation 1806 diente er als Kaserne, später als Amts- und Gerichtssitz. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, erfolgte der Wiederaufbau von 1958 bis 1977. Heute beherbergt die Anlage die Städtischen Museen, das Stadtarchiv Heil-bronn und die Volkshochschule, und folgt weitgehend ihrer historischen Gestalt.